
Wasser ist Leben
Frauen und Kinder im Kabale-Distrikt benötigen täglich bis zu vier Stunden für das Beschaffen geringer Mengen verschmutzten Wassers. Zahlreiche Menschen leiden unter Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden.
Die Abholzung der Wälder und zunehmende klimatische Veränderungen führen zu unregelmässigeren Regenfällen und Erdrutschen und gefährden die Ernährungssicherheit der Bevölkerung.
TearFund und die lokale Partnerorganisation «Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme (KDWSP)» setzen sich gemeinsam für eine ganzheitliche Verbesserung der Lebensgrundlagen der Menschen ein, indem nachhaltiges Management von Wasserressourcen gefördert wird. KDWSP unterstützt die Menschen auch durch Massnahmen zur Minderung von Auswirkungen von Umweltrisiken.
Dabei werden im Projekt drei Hauptkomponenten umgesetzt:
- Eine verbesserte und nachhaltige Wasserversorgung
- Weitreichende Schutzmassnahmen zur Minderung der Auswirkungen von Umweltrisiken, wie zum Beispiel nachhaltige Anbaumethoden, Terrassierung sowie Schutz von Quellen und natürlichen Wasserressourcen
- Vermittlung von Kompetenzen über Wasserressourcenmanagement und umfassende Massnahmen für Hygiene und sanitäre Einrichtungen
Mütter und Kinder, welche traditionellerweise Wasser holen, müssen deutlich weniger Zeit mit der Beschaffung von Trinkwasser verbringen. Dadurch haben sie mehr Zeit für andere Aktivitäten wie zum Beispiel dem Aufbau eines Nebenerwerbs. Die Kinder haben wieder Zeit regelmässig die Schule zu besuchen.
Erlebt: Doreen hat wieder Zeit für die Schule
«Seit ich fünf Jahre alt bin, hole ich mit meiner Schwester Wasser aus dem Tal», erzählt die 13-jährige Doreen. «Ein Weg beträgt etwa 3 Kilometer, die Strecke ist sehr steil. Wir brauchen etwa 2 Stunden dafür und müssen zwei Mal pro Tag gehen. Wenn wir zu schnell laufen, um mehr Zeit für die Arbeit im Garten oder die Schule zu haben, kriege ich Brustschmerzen.»
Die Gegend im Südwesten Ugandas ist gebirgig und liegt auf einer Höhe von 1'800 bis 2'600 m.ü.M. Lediglich 60% der Bevölkerung in Uganda haben Zugang zu sauberem Trinkwasser, Wasserquellen im Projektgebiet sind weit entfernt.
Zudem sind die Mädchen in Gefahr. Immer wieder kommt es zu sexuellen Übergriffen auf dem Weg. Doreen erzählt: «Ich wurde auch schon von jungen Männern angegriffen. Sie nahmen mir das Wasser weg und ich musste kämpfen, um davon zu kommen.»
Zu der sehr strengen Arbeit und dem Zeitverlust kommt also eine ständige Angst. Doreen hofft auf eine bessere Zukunft: «Unser grösster Wunsch als Familie ist es, einen Wassertank zu haben. Viele unserer Probleme wären so gelöst.»
TearFund hilft Familien wie derjenigen von Doreen, ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern: Durch Anleitung zu Bau und Unterhalt von Wassertanks und durch Schulungen in Hygiene und nachhaltiger Landwirtschaft erhalten sie wirksame Hilfe zur Selbsthilfe.
Folgen davon sind verbesserte Gesundheit, besserer Schutz vor den Auswirkungen von Erdrutschen oder unregelmässigen Regenfälle, bessere Ernten, sowie mehr Zeit – zum Beispiel für den Schulbesuch der Mädchen oder den Aufbau eines Nebenerwerbs.
Projektinhalt 1: Bau und Unterhalt von Wasserversorgungssystemen und Infrastruktur
Unsere lokale Partnerorganisation KDWSP setzt sich für eine ganzheitliche Verbesserung der Lebensgrundlagen der Menschen ein, indem nachhaltiges Management von Wasserressourcen gefördert werden. Dabei werden im Projekt drei Hauptkomponenten umgesetzt:
Die Partnerorganisation unterstützt die Bevölkerung in der Konstruktion von Wasserversorgungssystemen. Dazu verwenden sie Quell- und Regenwasserfassungen.
Das Projekt achtet darauf, dass öffentliche Institutionen wie Schulen und Gesundheitszentren ans Leitungswasser angeschlossen werden und dass der Zugang zu Wasser für benachteiligte Menschen speziell berücksichtigt wird.
Dies macht den Ansatz nachhaltig, weil die Wasserversorgungssysteme von Anfang an Allgemeingut sind. Die Dorfgemeinschaften sind die Eigentümer und für den Unterhalt zuständig.
Projektinhalt 2: Schutzmassnahmen zur Minderung der Auswirkungen von Umwelt- und Katastrophenrisiken
In Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in ausgewählten Wasser-Einzugsgebieten werden Umweltrisiken im Zusammenhang mit Wasser – wie Hangrutsche, Überschwemmungen oder Erosion – analysiert. Gemeinsam werden dann Massnahmen geplant, um die Risiken sowie die Auswirkungen von Schäden zu reduzieren.
Verschiedene Technologien und Verfahren zum Schutz der Wasserversorgung und zur Minderung von Umweltrisiken werden gefördert, zum Beispiel Schutz der Quellen vor schädlichen Umwelteinflüssen, Terrassierung von Hängen, Pflanzung von Hecken zur Minderung von Bodenerosion oder Bau von Versickerungskanälen.
Nachhaltige Land-Nutzung ist ebenfalls Teil der Massnahmen, um langfristig die Existenzgrundlage von Familien zu sichern, denn Land- und Forstwirtschaft sind wichtige Einnahmequellen. Deshalb werden Dorfgemeinschaften durch das Projekt im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und in ökologischen Anbaumethoden geschult.
Ziel ist, die Ressourcen zu erhalten und die Versorgung für soziale und wirtschaftliche Aktivitäten zu sichern. Damit werden die betroffenen Familien gestärkt und die Dorf-Wasserversorgungen nachhaltig gesichert.
Projektinhalt 3: Sensibilisierung im Bereich Wasser, Hygiene und Gesundheit
Sensibilisierungskampagnen fördern das Verständnis der lokalen Bevölkerung für Wasser, Hygiene und Gesundheit. Sie lernen, wie ungenügende Hygiene und unsauberes Wasser Krankheiten übertragen kann und wie Familien aus lokalen Materialen sanitäre Einrichtungen für den eigenen Haushalt bauen können.
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren engagieren sich in den Dörfern, um die lokale Bevölkerung zu mobilisieren, damit das Wissen zu nachhaltigem Ressourcenmanagement weiterverbreitet wird.
Partnerorganisation
Die TearFund Partnerorganisation Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme (KDWSP) hat über 30 Jahre Erfahrung im Wassersektor. Neben der Distriktverwaltung bildet KDWSP die wichtigste Organisation im Bereich Wasser und sanitäre Einrichtungen im Projektgebiet.
- KDWSP unterstützt die Bevölkerung beim Bau von Wasserinfrastrukturen und sanitären Anlagen. Sie bildet die Menschen in Gesundheitsthemen, nachhaltiger Landwirtschaft und im Umgang mit Abfällen und Abwasser aus.
- In den letzten Jahren hat KDWSP im gesamten Kabale-Distrikt über 50 Wasserversorgungen, 187 Wasserreservoirs à 50 m³ und 1'800 Wassertanks à 5 m³ gebaut, 900 Quellen geschützt und 11'500 Haushalte mit individuellen Wassertanks ausgestattet.
- Klimatische Veränderungen bergen neue Risiken und gefährden die Bevölkerung und die bestehende Infrastruktur. Seit 2012 fokussiert KDWSP deshalb vermehrt auf Quellschutz, nachhaltige Ressourcennutzung, Prävention von Umweltrisiken und energiesparende Massnahmen.
- KDWSP hat eine exzellente Arbeitsbeziehung mit der Regierung und anderen Akteuren im Wassersektor. In regelmässigen Abständen publizieren sie ihre Erkenntnisse. In den vergangenen 30 Jahren erarbeitete sich die Organisation Kompetenz und Erfahrung mit nationaler und auch internationaler Ausstrahlungskraft.
Projektgebiet
Die Diözese Kigezi deckt sich geografisch mit den Bezirken Kabale, Rubaya und Rubanda. Kabale ist ausserdem die grösste gleichnamige Stadt in der Region. Die Gegend im Südwesten Ugandas ist gebirgig und liegt auf einer Höhe von 1'800 bis 2'600 m.ü.M. Das Gebiet gehört zu den am dichtesten besiedelten in Uganda. Fast die gesamte Bevölkerung im Projektgebiet gehört zur Volksgruppe der Bakiga und spricht Rukiga als Muttersprache. Englisch ist ebenfalls weit verbreitet.
Bitte helfen Sie den Menschen in Uganda: Schon 30, 90 oder 480 Franken bewirken viel – herzlichen Dank!
Interview über die Arbeit von KDWSP
Interview mit Reuben Byomuhangi und George Bagamuhunda
Neben der Freude über ihre Arbeit und die damit verbundenen positiven Veränderungen gibt das starke Bevölkerungswachstum, die hohe Arbeitslosigkeit und der Mangel an Nahrung auch Anlass zu Sorge. Im Interview erzählten sie mehr darüber.
Unterstützer

Dieses Projekt wird unterstützt von Denis Geissbühler, Geschäftsführer und Inhaber HSB Heizsysteme und Brenner AG. www.hsb.ch