
Klimafonds
Während die westliche Welt Hauptverursacherin des Klimawandels ist, tragen auch Länder mit (noch) geringem CO2-Ausstoss die Folgen mit – sogar zu einem überproportionalen Anteil. Der TearFund-Klimafonds fördert ein gutes Klima.
Der Klimafonds fördert in verschiedenen Ländern des Globalen Südens Projekte, die zwei Aspekten berücksichtigen:
- CO2-Kompensation durch Wiederaufforstung sowie Verringerung des CO2-Ausstosses in Haushalten und produktiven Anlagen.
- Klimaadaptation wie Hang- und Erosionsschutz, Ressourcenschutz, Klimatrainings, nachhaltige Landwirtschaft als Antwort auf die veränderten Bedingungen und sinkende Ernten.
Projekte für ein gutes Klima
Uganda: Aufforstung und Ressourcenschutz
Philipp Tibenderana, Mitarbeiter unserer Partnerorganisation KDWSP* in Uganda, erzählt von der Situation im Bergland von Kigezi: «Das Holz zum Kochen wird immer mehr zum Problem. Die Bäume in den Hängen, die eigentlich zur Hangsicherung dienen, werden gefällt. Später wäscht der Regen die Erde weg, was Erdrutsche verursacht und Häuser zerstört. In unserem Programm zeigen wir den Leuten, wie sie Erdrutsche vorbeugen können. Wir terrassieren beispielsweise Hänge und pflanzen Bäume, sodass das Regenwasser nicht mehr ins Tal hinunterfliesst. Gleichzeitig schaffen wir eine sichere Wasserversorgung.»
Es ist oft so, dass die Dorfgemeinschaften auf KDWSP zukommen und um Hilfe bitten: «Was sie antreibt Hilfe zu holen, ist z.B. ein Erdrutsch. Wir versuchen ihnen dann, den Klimawandel verständlich zu machen. Gemeinsam gehen wir durch die Geschichte des Dorfes: Wie war es früher, als das Land noch grüner war? Was hat sich verändert? Nach dieser Analyse schauen wir mögliche Lösungen an.»
* Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme
Malawi: Nachhaltige Landwirtschaft und Aufforstung
In Malawi läuft aktuell noch ein Projekt zur Wiederaufforstung in weitgehend abgerodeten Gebieten. Ab 2019 startet ein umfassenderes Programm mit Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft. Das Projekt hilft den Menschen, ihre Ernährung auch in Zeiten von zunehmender Trockenheit zu sichern.
Die gesunde Ernährung ist besonders wichtig für Menschen, die mit HIV/Aids leben. Zakeyu und Delibe beispielsweise, waren lange zu krank, um ihre Felder richtg bestellen zu können. Neben verschiedenen Intervetionen unserer Partnerorganisation lernte das Paar auch nachhaltige Landwirtschaft kennen. Da mit der vermittelten Methode die Böden nicht mehr umgegraben werden, wurde die Arbeit leichter.
Zusätzlich stieg der Ernteetrag von Jahr zu Jahr. Inzwischen bauen sie zu zweit eine ganze Are Mais an und ernten unglaubliche 3,2 Tonnen - für den Eigenbedarf genügen 500kg. Mit dem Gewinn unterstützen sie Familienmitglieder und beteiligen sich an einer Spar- und Leihgruppe.
Mehr zum Projekt
Bitte helfen Sie den Menschen in dieser extremen Notlage: Schon 40, 90 oder 150 Franken bewirken viel – herzlichen Dank!
Nachhaltige Landwirtschaft in den Projekten – so funktioniert's
Bodenschutz
Das Abbrennen von Ernterückständen auf abgeernteten Feldern ist traditionell verbreitet. Dadurch geht jedoch wertvolle organische Substanz in Rauch auf, Mikroorganismen im Boden werden zerstört und der Boden trocknet schneller aus.
Dagegen setzt FGW auf ständige Bodendeckung durch Pflanzenmaterial. Dies schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion. Auch wird der Gehalt organischer Substanz erhöht, was in kargen Gegenden wichtig ist.
Böden bilden ein komplexes System aus lebenden und toten Pflanzenteilen, Bodenlebewesen und Mineralstoffen – ein wunderbarer Kreislauf. Bodenbearbeitung zerstört dieses Gefüge und vermindert so das Wasserrückhaltevermögen. Deshalb wird aufs Pflügen verzichtet.
Fruchtfolge
Pflanzen beeinflussen die Böden, auf denen sie wachsen. Wird immer dieselbe Art angebaut, werden Böden ausgelaugt und Krankheiten gefördert. Das Rotationsprinzip der Fruchtfolge wirkt dem entgegen.
Um die Methoden zu vermitteln, führen die Partner Schulungen durch. Dies geschieht ganz praktisch in extra dafür konzipierten Modellgärten. «Alle Teilnehmenden müssen anpacken», erklärt Milton Nkurunungi, Projektleiter unserer Partnerorganisation KDWSP in Uganda: «So erinnern sie sich später besser an die verschiedenen Methoden. Wir zeigen ihnen auch gleich vor Ort, weshalb sich die Arbeit der Bodenbedeckung lohnt.»