Frau unterwegs in Vertriebenencamp im Sudan.
Sudan / Südsudan

Hungerdrama im Sudan und Südsudan

Kees-Jan Hooglander ist Nothilfekoordinator unserer Partnerorganisation ZOA und hat schon viel gesehen. Doch an der Grenze zwischen Sudan und Südsudan zerriss es ihm fast das Herz: «Menschen erzählten mir, dass sie seit drei Tagen nichts gegessen haben. Sie trinken morgens eine Tasse Tee und müssen den ganzen Tag damit auskommen.»

Der Krieg im Sudan wird mit unglaublicher Brutalität geführt. Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Ihre Situation wird immer verzweifelter. Auch wenn sie aus dem Land fliehen können, sind sie nicht sicher. In den Camps im Sudan und den Nachbarländern wie dem Südsudan sind die Lebensmittel ebenfalls knapp. Damit es hier nicht zu einer Katastrophe kommt, müssen wir jetzt handeln.

Nichts ist mehr, wie es war

Die Brüder Gamaraldin (13) und Serajeldin (9) spielen draussen, als eine Explosion ihre Unbeschwertheit zerstört. Der Krieg im Sudan hat eben begonnen. Die beiden Jungen werden  in ein Krankenhaus in Wad Madani gebracht. Ihr «Glück» im Unglück ist, dass sie früh in diesem Konflikt verletzt werden, als die Krankenhäuser noch intakt sind. Das hat sich inzwischen geändert. Die Stadt wird einige Wochen später von einer Welle der Gewalt überrollt.

Die Familie flieht, zu Fuss, quer durch die Wüste. Sie müssen ihren Weg finden über Frontlinien und zwischen den Stellungen der verfeindeten Streitkräfte hindurch. Die Eltern schieben den Rollstuhl ihres jüngeren Kindes, der ältere Bruder muss den Weg mit Krücken und einem Bein bewältigen.

Schliesslich finden sie einen Bus. Der bringt die Familie in ein Camp im Osten des Landes, in Gedaref. Dort leben sie nun vorerst und hoffen, dass sie zur Ruhe kommen können.

 

TearFund versorgt gemeinsam mit der Partnerorganisation ZOA die neu ankommenden Menschen in Gedaref mit warmen Mahlzeiten. Lebensmittel sind im Moment das Wichtigste. Helfen auch Sie mit einer Spende.

Ihre Spende hilft

Für 50.- erhält eine Familie ein Lebensmittelpaket.

Mit 100.- finanzieren Sie Not-Nahrung für 10 Kinder.

Für CHF 600.- werden Geflüchtete in einem Uni-Campus einen Monat lang mit Trinkwasser versorgt.

Kurz erklärt

Im Sudan wütet ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee (SAF) und einer paramilitärischen Gruppe, der Rapid Support Forces (RSF). Wegen der Kämpfe sind über 8 Millionen Menschen innerhalb des Sudans und in den Nachbarländern auf der Flucht. Fast jede zweite Person im Land ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Besonders brutal ist der Konflikt, da massive sexuelle Gewalt, Terror gegen Zivilisten und willkürliche Angriffe auf Wohngebiete verbreitet sind. Auch Hunger wird als Waffe eingesetzt.

In Zusammenarbeit mit

Hilfe in Gedaref (Sudan)

  • Lebensmittel
  • Trinkwasser und Hygieneartikel
  • Anlaufstelle für Menschen, die mit Behinderung leben
  • Spezialnahrung für unterernährte Kinder

Hilfe in Aweil (Südsudan)

  • Nahrungsmittel (z.B. Bohnen, Sorghum/Maismehl, Öl, Salz)
  • Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Schulung in Feldbau
  • Landwirtschaftliche Geräte
  • Saatgut