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Unsere Geschichte

Erarbeitet von Walter Donzé, TearFund-Präsident von 2003-2011, in Zusammenarbeit mit früheren Präsidenten und Geschäftsführern, 3.2.2014 (gekürzte Version)

Die Vorgeschichte

Bereits seit anfangs Siebzigerjahre schlägt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) jeweils ein Solidaritätsopfer vor. In den frühen Achtzigerjahren entwickeln SEA und die Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) Ideen zur Gründung einer Hilfsorganisation. Das Werk soll Ergänzung und nicht Konkurrenz zu den kirchlichen Organisationen «Brot für Brüder» (heute Brot für alle) und «HEKS» sein. Die Initianten möchten Leute gewinnen, die sich im ökumenischen Lager nicht engagieren. Vertreter von AEM und SEA/SAFE (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Evangelisation) bilden einen Ausschuss und planen einen Arbeitskreis mit Vertretern aus verschiedenen Kirchen, Gemeinden und Missionen. Es bestehen rege Kontakte zu TearFund England (gegründet 1968) und TearFund Holland (gegründet 1973).

Die Gründung und die ersten Jahre

Am 8. Dezember 1984 wird die «Allianz-Hilfe Schweiz» gegründet. 18 Personen sind anwesend. Heini Schnyder wird als Präsident gewählt. Erste Projekte werden genehmigt. Die AHS stellt sich in der Öffentlichkeit vor. Im ersten Berichtsjahr stehen etwa CHF 194'000 zur Verfügung. Ein Appell von Brot für Brüder für gerechten Handel mit der Dritten Welt wird ideell unterstützt. Die Zahl bewilligter Projekte steigt über 20, sie sind relativ weit über die Welt verstreut. Die operative Leitung wächst Heini Schnyder über den Kopf. Der Vorstand entscheidet sich für eine Vorwärtsstrategie. 1989 nimmt Werner Stutz die Arbeit als AHS-Projektsekretär auf.

Erster Präsidentenwechsel und 10-Jahr-Jubiläum

Leo Peter löst Heini Schnyder im Präsidium ab. Er will den von der AHS eingeschlagenen Weg fortsetzen und Projekte unterstützen, die von der lokalen Evangelischen Allianz empfohlen werden. Im frankophonen Afrika möchte er einen Schwerpunkt setzen, sich nicht in zu vielen Projekten verlieren und den Kontakt zum Welschland verstärken. 1994 feiert die Allianz-Hilfe Schweiz 1994 ihr zehnjähriges Bestehen.

Namensänderung

Am 2. Mai 1996 bekommt die Allianz-Hilfe Schweiz einen neuen Namen. Die alte Bezeichnung führte immer wieder zu Missverständnissen und Verwechslungen. TearFund (The Evangelical Alliance Relief Fund) wird von anderen Allianz-Hilfswerken in Europa verwendet und weist auf das weltweite Tätigkeitsfeld hin.

Wie weiter?

1998 diskutiert der TearFund-Vorstand über die Weiterexistenz des Werks. Über den Grundauftrag herrscht Übereinstimmung. Am Profil und Erscheinungsbild muss gearbeitet werden. Ebenso an der Gewichtung von sozialer und geistlicher Hilfeleistung. Leo Peter übergibt das Präsidium an Thomas Bucher. Samuel Inäbnit löst Werner Stutz als Geschäftsführer ab. Das Büro zieht von Flurlingen vorübergehend nach Wallisellen, 1999 mietet sich TearFund an der Josefstrasse 34 in Zürich ein.

Neuer Slogan und StopArmut-Kampagne

Im Mai 2002 wird Thomas Bucher zum Präsidenten der SEA gewählt. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, tritt er als TF-Präsident zurück. Der Vorsitz von TearFund wird an der Jahresversammlung 2003 Nationalrat Walter Donzé übertragen. Die operative Arbeit des Geschäftsführers und seines Teams basiert auf einem Leitbild. 2004 bekommt TearFund einen neuen grafischen Auftritt unter dem Motto: «Hinsehen. Handeln.» Mit einem symbolischen Reisessen wird in Bern die Kampagne «StopArmut 2015» gestartet. TearFund ist Koordinationsstelle; Trägerin ist die Arbeitsgemeinschaft Nord-Süd der SEA.

20-Jahr-Jubiläum

Das zweite volle Jahrzehnt des Wirkens wird am 23. April 2005 gefeiert. Samuel Inäbnit übergibt die Geschäftsführung an Gerhard Bärtschi. Samuel bleibt TearFund erhalten und fokussiert seine Mitarbeit auf die Projekte in Peru. Projektverantwortliche werden zu Vortragstourneen in die Schweiz geholt, um für das Anliegen zu sensibilisieren. Dazu dient auch ein neuer Arbeitszweig: «Ferien, die verändern». Der schrittweise Aufbau eines Qualitätsmanagement-Systems führt im Dezember 2006 zur ZEWO-Zertifizierung. 2008 laufen 27 langfristige Entwicklungsprogramme für Bildung, Einkommensförderung und Basisgesundheit vor allem in Peru, Malawi, Uganda, Sambia, Bangladesh und Afghanistan.

Silbernes Jubiläum 2009

Ende Juli 2009 verlässt Gerhard Bärtschi TearFund. An seine Stelle tritt Johannes Günthardt. Anlässlich des 25. Geburtstags weiss sich TearFund Schweiz verbunden mit den Missionen und Hilfswerken um sich herum, mit StopArmut und Interaction, sowie international mit Integral und seinen Partnern. Die bescheidene Allianz-Hilfe Schweiz ist zum veritablen Hilfswerk mutiert. TearFund ist nicht das einzige Hilfswerk in der Evangelischen Allianz geblieben. Man betont die historisch enge Beziehung zur Allianz, nennt sich aber künftig «ein» Hilfswerk der SEA.

ISO-Zertifizierung und Mitgliedschaft bei Brot für alle

2010 übernimmt Marianne Streiff das Präsidium von TearFund Schweiz. An der Qualität der Dienstleistungen wird ständig gearbeitet. Die Management-Grundlagen sind aktualisiert. TearFund wird erfolgreich nach ISO 9001 zertifiziert und erhält das Qualitäts-Label für NonProfit-Organisationen. 2011 wird TearFund definitiv aufgenommen als Mitglied im Kreis 2 von Brot für alle und kommt damit näher an landeskirchliche Gemeinden. Zudem ist es künftig möglich, als Programmpartner DEZA-Mittel in grösserem Umfang zu beantragen. Die Neuorganisation des Hoffnungsnetzes als Stiftung erlaubt, diesem Netzwerk für Nothilfe ebenfalls beizutreten.

2014 bis heute

Ständig neue Katastrophen und Nöte erfordern rasche Reaktionen. Der Korruption wird der Kampf angesagt. Christen müssen laufend für die Not unserer Mitmenschen und Gottes Antwort darauf sensibilisiert werden. Mit attraktiven Ideen soll auch die Jugend mitgenommen werden. So wird 2014 das Jugendprogramm Nacht ohne Dach ins Leben gerufen. Zudem ist die Familie Fokusthema. Es ist nicht einfach, dies überzeugend, in einem sich ständig säkularisierenden Umfeld mit verständlichen christlichen Inhalten und zu Herzen gehend zu kommunizieren. 2016 wird Johannes Günthardt als Geschäftsführer pensioniert – mit Adrian Förster übernimmt ein erfahrener Mann das Ruder von TearFund. Im September 2020 verlässt Adrian Förster TearFund. Thomas Stahl wird sein Nachfolger. Er war davor sechs Jahre Programm- und Nothilfeverantwortlicher bei TearFund. Dadurch kennt er die Organisation sehr gut. Sein beruflicher Werdegang bildet eine ausgezeichnete Grundlage für die vielseitigen Aufgaben als CEO.»

Woher kommen wir?

Zeitstrahl: Die Geschichte von TearFund Schweiz

Walter Donzé, Präsident 2003-2011