Collage mit verschiedenen Covers des Magazins tearinfo
tearinfo: Das Magazin von TearFund

Wasser — Quelle für Krankheit und Heilung

Wie schnell sich unser Körper durch eine Durchfallerkrankung schwach anfühlt, wissen wir wohl alle. Wie es ist, mit chronischem Durchfall zu leben, können hoffentlich nur die wenigsten Leserinnen und Leser aus Erfahrung sagen. Rahela aus Bangladesch und ihre Familie kennen das Leiden aber genau. Dass ihre Erkrankung nicht einfach Schicksal war, lernte Rahela Begum an einer der ersten Hygieneschulungen in ihrer lokalen Frauengruppe. Eine überlaufende, unhygienische Latrine wurde als Hauptquelle des Leidens identifiziert. Damit begann eine faszinierende Entwicklung, welche Rahelas Leben veränderte. 

Weltweit sterben jährlich eine halbe Million Kleinkinder an Durchfallerkrankungen. Auch wenn eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Parasiten «nur» zu Durchfall und nicht zum Tod führt, verlieren die Betroffenen doch grosse Mengen an Flüssigkeit und Nährstoffen. Es kommt zu Mangel- und Unterernährung, was den Körper anfälliger macht für weitere Infektionen und neue Durchfall-Episoden – ein Teufelskreis. Gerade Kinder verlieren so wichtige Bausteine für ihr Wachstum und bleiben körperlich und geistig in ihrer Entwicklung eingeschränkt. 

Alltag im ländlichen Bangladesch
Im Dorf Tara Nagor führt die 38-jährige Rahela ein traditionelles Leben als Hausfrau. Ihr Mann Abul Bashar ist zwölf Jahre älter als sie und versucht als alleiniger Ernährer die Familie mit dem Ertrag eines Lebensmittelstandes, eines kleinen Reisfeldes und Gelegenheitsarbeit über Wasser zu halten. Das Paar hat drei Söhne und eine Tochter. 

Eine neue Welt
In der lokalen Frauengruppe der Partnerorganisation Sathi erfährt Rahela eine neue Welt. Die Informationen zu Hygiene interessierten die Mutter so sehr, dass sie sozusagen in unbekanntes Wasser springt: sie, die nur bis zur fünften Klasse zur Schule ging, meldet sich zu einem Kurs für Hygienebeauftragte an. Sie lernt die Grundlagen der Hygiene, von Kinderrechten und Familienplanung. Dieses Wissen gibt sie in der Gruppe und in ihrer Familie weiter. Rahela erkennt, dass sie eine neue Latrine brauchen. 

Mit eisernem Willen spart die Familie und verkauft einen Teil des geernteten Reises, bis sie 6000 Taka beisammenhat – fast ein Monatslohn von Abul. Das reicht nicht ganz für die Materialkosten, doch mit diesem Beweis ihrer Motivation bekommen sie Unterstützung aus dem Projekt und erhalten den fehlenden Betrag. Nun können sie sich die neue, sichere Latrine leisten. Das verhilft der Familie zu besserer Gesundheit und Rahela zu grösserem Selbstvertrauen. Nun kann sie aus Erfahrung sprechen, wenn sie ihre Kolleginnen aus der Gruppe oder Nachbarn im Dorf über Hygiene informiert. Und das macht die Mutter mit Leidenschaft: «Ich will erleben, dass alle in unserem Dorf eine sichere Latrine haben», erklärt sie.

Rückhalt in der Gruppe
Die Gruppentreffen bedeuten den beteiligten Frauen sehr viel. «Früher hatten wir keine Möglichkeit, alle diese Dinge zu erfahren. Jetzt haben wir diesen Ort», meint eine von ihnen. Ihre Kollegin ergänzt: «Wir können austauschen und voneinander lernen. Und wir wissen, wohin wir uns bei Problemen wenden können.» Für die Frauen, die vorher sehr isoliert in den eigenen vier Wänden gelebt haben, ist jedes Treffen eine grosse Bereicherung.
(mehr im Tearinfo)
 

Tearinfo 2024

01/23 Tearinfo:

02/23 Tearinfo:

03/23 Tearinfo:

04/23 Tearinfo:

Tearinfo 2023

01/23: Ein "bisschen" Frieden

02/23: Tearinfo und Jahresbericht

03/2023: Tearinfo

Das Tearinfo 03/2023

04/23: Tearinfo

Das Tearinfo 4/23 zum downloaden

tearinfo 2022

01/22: Jugendliche und Kinder verdienen Schutz

02/22 und Jahresbericht: Ziel in Sicht ?!

03/22: Krise in der 2. Reihe

04/22: (Schul-)Stoff fürs Leben

tearinfo 2021

01/21: Andere Gesichter, dasselbe Herz

02/21: Vorwärts! Schritt für Schritt

03/21: Zurück zur Schule

04/21: Wir ernten trotzdem

tearinfo 2020

01/20: Krieg und Frieden

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04/20: Der lange Weg zum eigenen Klo

tearinfo 2019

01/19: Bereit für die Katastrophe?

02/19: [ganz | heit | lich]

03/19: Unerwartet: Hoppla oder Wow?

04/19: Nicht gestohlen sondern erspart!

tearinfo 2018

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02/18: Schwerpunkt Bildung

03/18: Viel Potenzial trotz Handicap

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tearinfo 2017

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02/17: Neue Wege in der Landwirtschaft

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04/17: Nirgendwo zu Hause. Auf der Flucht

tearinfo 2016

01/16: Zertifizierungen schaffen Vertrauen

02/16: Lohn- und Spargruppen

03/16: Agenda 2030: Frau und Gleichstellung

04/16: Der zweite Bildungsweg in der EZA

tearinfo 2015

01/15: Selbständig und stark

02/15: Familiengeschichten

03/15: Klein, aber oho! Im Kleinen Grosses tun

04/15: Klima des Wandels

Das Tearinfo 01/2024 als PDF

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