Die Menschen im Jemen sind auf dringende Nothilfe angewiesen sonst verhundern sie. Bild: Partnerorganisation, Zoa
Hunger im Jemen: Die vergessene Krise

Soforthilfe: Nahrung und Wasser

Die Lage im Jemen ist prekär, doch leider nicht prominent. Die UNO bezeichnet sie als die derzeit weltweit grösste humanitäre Krise. Durch den Bürgerkrieg, der schon acht Jahre andauert, wurde das Land fast komplett zerstört. Täglich verhungern Menschen oder sterben, weil sie keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben. Wir helfen schnell mit Grundnahrungsmitteln und sauberem Wasser.

Mehr als 20 Millionen Menschen, d. h. zwei Drittel der Bevölkerung, benötigen humanitäre Hilfe und Schutz. Über die Hälfte von ihnen sind Kinder. Krankheiten wie Cholera und Covid-19 verschlimmern die Situation. 12 Millionen Menschen sind in akuter Not und in Gefahr an Hunger zu sterben. Neben Krieg und Krankheiten gibt es weitere Faktoren, die der Bevölkerung zusetzen: Die anhaltende Treibstoffkrise, Naturkatastrophen wie Heuschrecken und Sturzfluten, die Abwertung der Landeswährung sowie die erschwerten Rahmenbedingungen, um humanitäre Hilfe leisten zu können. 2021 hat sich der Preis eines Lebensmittelpakets etwa verdoppelt. Zusätzlich ist der Jemen anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, da die Wasserressourcen knapp sind und ein halbtrockenes Klima herrscht. TearFund Schweiz leistet gemeinsam mit Partnerorganisationen in zwei Regionen humanitäre Hilfe mit folgenden Schwerpunkten: Verbesserter Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygiene. Bessere Ernährungssicherheit.

Brunnen, Wasserzisternen und -filter

Die Projektarbeit vor Ort hat einen nachhaltigen Ansatz. Der Zugang zu sauberem Wasser wird verbessert, indem Brunnen und Wasserzisternen gebaut oder saniert werden. Zusätzlich erhalten die Familien Wasserfilter. Der Bau von Latrinen fördert gute sanitäre Bedingungen. Regelmässige Schulungen über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Hygiene und Gesundheit wirken dem Ausbruch von Krankheiten entgegen und sind dadurch lebenswichtig

Hunger stoppen

Familien erhalten Grundnahrungsmittel und andere lebenswichtige Produkte. Manchmal wird die Nothilfe zusätzlich in Form von Bargeld oder Gutscheinen geleistet, dies stärkt die Selbstbestimmung der Menschen und kurbelt den lokalen Markt an. Zudem ist dieser neue Ansatz klimaschonend, da die Produkte lokal eingekauft werden. Weiter werden landwirtschaftliche Starterpakete (Werkzeuge, Saatgut, usw.) zur Verfügung gestellt.

Konkrete Hilfe mit bewährten Partnern

TearFund Schweiz arbeitet im Jemen zusammen mit Tearfund Deutschland und ZOA Jemen.

Tearfund Deutschland:

Gemeinsam mit lokalen Partnern, die die Lage in den jeweiligen Projektgebieten genau kennen, unterstützt Tearfund Deutschland die Familien im Jemen seit mehreren Jahren dabei, humanitäre Not zu überwinden und nachhaltige Verbesserung ihrer Situation zu erreichen. Die Schwerpunkte des Projekts mit TearFund Schweiz im Norden von Jemen sind Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene. Von diesem Projekt profitieren rund 5' 000 Menschen.

ZOA Jemen:

Der Fokus des Projekts mit TearFund Schweiz im Süden Jemens liegt darauf, Hilfe zu leisten, die Hunger und Durst bekämpft, am besten langfristig. Das Projekte ist in erster Linie für die vom Krieg und Hunger vertriebenen Familien und auf die Gemeinden, in denen die Vertriebenen aufgenommen werden, ausgerichtet. Durch das Nothilfe-Projekt mit ZOA Jemen werden rund 4’200 Menschen erreicht. So können Kinder, ihre Familien und die ganze Dorfgemeinschaft überleben.

Für die Menschen vor Ort ist Nahrung und sauberes Wasser  dringend nötige Überlebenshilfe. Und ein Zeichen der Hoffnung und Solidarität.

Bitte helfen Sie helfen: Schon 30, 50 oder 120 Franken bewirken viel. Herzlichen Dank.

Cholera ist nur eine der Bedrohungen für die Menschen im Jemen. Bombardierungen und Hunger sind trauriger Alltag. Die UNO spricht von der grössten humanitären Krise weltweit. Den Menschen im Jemen fehlt es an allem.

Kurz erklärt

Der Jemen liegt in Vorderasien und ist etwa anderthalbmal so gross wie Deutschland. Die Vereinten Nationen haben für den Jemen die höchste Notfallstufe ausgerufen.

Die aktuellen Friedensverhandlungen fokussieren auf die Lager der schiitischen Rebellen und einer von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz. Letztere stützt den 2012 gewählten Übergangspräsidenten und ihm loyale Militärs.

Wie so oft ist es aber nicht so "einfach". Verschiedene politische Parteien, eine Unabhängigkeitsbewegung im ehemals sozialistischen Süden, islamistische Gruppierungen sowie diverse ethnische Gruppen und Familienclans mit jeweils unterschiedlichen Loyalitäten sind involviert.

In der Folge hat ein wirtschaftlicher Zusammenbruch, Blockaden der Häfen, Treibstoffmangel und extrem gestiegene Preise zu der humanitären Krise geführt, mit der wir heute konfrontiert sind.

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