Sie befinden sich im Bereich Länder und Projekte beim Land Malawi: Bäume für das Klima. Wie Klimaschutz die Entwicklung fördern kann
Malawi

Bäume für das Klima

Die Verwendung von Brennholz und Holzkohle zum Kochen ist der wichtigste Treiber der Entwaldung Malawis. Dies führt zu zunehmender Bodenerosion, mehr Überschwemmungen, Dürreereignissen und geringeren Ernteerträge für die Landbevölkerung. Auch Malawi ist von der weltweiten Klimaerwärmung betroffen.

Die Landbevölkerung Malawis ist für ihren Lebensunterhalt zwingend auf die Landwirtschaft angewiesen. Die Regierung von Malawi hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die bestehende Waldfläche zu schützen und bis 2030 mindestens 500’000 Hektaren Waldfläche aufzuforsten. Das vorliegende Projekt trägt zu diesem Ziel bei. Es werden rund 200'000 Bäume gepflanzt, die natürliche Regeneration der Wälder wird gefördert und die Projektteilnehmenden werden in der Herstellung von energiesparenden Öfen ausgebildet.

Helfen Sie mit, in Malawi Bäume zu pflanzen.

Ernährungssicherung leicht gemacht

Erlebt: Yafiti pflanzt neue Bäume

Für den 47-jährigen Yafiti aus dem Dorf Kababu im Dedza District verspricht das Aufforstungsprojekt die Wiederherstellung der Bodenbedeckung und eine gute Quelle für Brenn- und Bauholz auf einem Stück Land, das seit vielen Jahren kahl ist. Er sagt, dass die Bäume aufgrund der hohen Nachfrage nach Holz zum Kochen gefällt wurden, ohne sie zu ersetzen.

Dies, so sagt er, macht es für die Frauen im Dorf schwierig, Feuerholz zum Kochen zu bekommen. Yafiti mobilisierte zusammen mit anderen Gemeindeleitenden die Menschen im Dorf und organisierte mit technischer Unterstützung des Aufforstungsprojektteams ein Village Natural Resources Management Committee (VNRC). Dieses beaufsichtigt die Baumpflanzung im Dorf.

2020, im ersten Projektjahr, zog die Gemeinde 2'000 Baumsämlinge in der Baumschule auf, pflanzte 400 davon auf dem Gemeinschaftsland aus und gab 1'600 Sämlinge an 40 einzelne Haushalte zur eigenen Anpflanzung. Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner kümmern sich um das kommunale Waldstück und in kurzer Zeit sehen die Setzlinge gesund aus. Yafiti sagt: "Wir sind glücklich über die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen, die uns in Zukunft mit Brennholz und Pfählen für Bauaktivitäten im Dorf helfen werden. Wir werden uns um diese Bäume kümmern".

Projektinhalt

Alle Massnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und den traditionellen Dorfgemeinschaften durchgeführt. Diese Menschen und deren Forstwirtschaft sollen gestärkt werden.

Angestrebte Wirkung:

  • Verstärkte Aufforstung und nachhaltige Bewirtschaftung von Waldflächen
  • Verbesserte natürliche Regeneration von Baumbeständen
  • Verbesserter Zugang zu energiesparenden, umweltfreundlicheren Öfen für die Projektbeteiligten

Ziel des Projekts ist die Aufforstung im von der Abholzung besonders betroffenen Dedza-Distrikt mit rund 200'000 Bäumen. Bei einer geschätzten Baum-Überlebensrate von 75% sind es am Schluss 150'000 Bäume. Die Bäume werden auf Dorf-, Schul-, Kirchen- und Haushaltebene gepflanzt. Die Verantwortung liegt jeweils bei der entsprechenden Gruppe. Ein Teil der gepflanzten Bäume wird geschützt. Ein anderer Teil darf für den nachhaltigen Gebrauch verwendet werden. Die jeweiligen Gruppen werden bezüglich Aufforstung geschult. Die nachhaltige Aufforstung hilft, die Bodenerosion langfristig zu verringern und die Feuchtigkeit und Fruchtbarkeit der Erde zu erhöhen. Dadurch verbessern sich die Ernteerträge und damit die Lebensgrundlage der Menschen - sowohl die der heutigen als auch von zukünftigen Generationen.

Ausserdem werden Schulungen zur Regeneration bereits bestehender Waldflächen durchgeführt. Dafür wir die Methode Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) angewendet. Diese Methode der Wiederbegrünung verarmter und entwaldeter Böden wurde vom alternativen Friedensnobelpreisträger Tony Rinaudo entwickelt und kommt ohne Baumpflanzungen aus, was sehr kosteneffizient ist.

Weiter lernen die Menschen, wie sie ihr Land langfristig schützen können. Dank energiesparenden, umweltverträglicheren Öfen benötigen sie weniger Holz und Holzkohle zum Kochen und die (meist) Frauen, sparen Zeit, welche sie bisher zum Holzsuchen benötigten.

Dieses Projekt ergänzt das gleichzeitig durchgeführte Projekt «Nachhaltig gegen Hunger», welches mit der gleichen lokalen Partnerorganisation durchgeführt und von TearFund unterstützt wird. Dieses dient der Einkommenssicherung und Ernährungssicherheit und fördert das Entstehen von dörflichen Spar- und Leihgruppen. Zusätzlich werden die Projektbeteiligten in unternehmerischen Fähigkeiten geschult, so dass sie Geld aus anderen Einkommensquellen als aus dem Verkauf von Holzkohle oder Brennholz erwirtschaften können.

Unsere Partnerorganisation

Die Evangelical Association of Malawi (EAM) ist als Nicht-Regierungs-Organisation registriert und eine christliche Dachorganisation für evangelische Kirchen und christliche Organisationen in Malawi. Der Verband wurde 1962 gegründet mit dem Ziel, die Mitgliedskirchen zu stärken und soziale Projekte zu fördern. EAM arbeitet dabei eng mit staatlichen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im ganzen Land zusammen.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium und der Abteilung für Gemeinschaftsdienste im Distrikt Dedza durchgeführt. Darüber hinaus werden im Projekt der Bezirksvorstand der Evangelischen Allianz und ein Konsortium von Ortsgemeinden zusammenarbeiten, um die Kapazität der Kirche in der Entwicklungsarbeit zu stärken.

Projektgebiet

Das Projektgebiet liegt im Gebiet von Kachere im Distrikt Dedza in der Zentralregion Malawis. Dort leben rund 15'400 Haushalte.

Wie in anderen Teilen Malawis sind die forstwirtschaftlichen Reserven im Projektgebiet aufgrund des hohen Bedarfs an Holz als Brennstoff und für Bauzwecke sehr klein. Der Distrikt Dedza wurde für dieses Projekt ausgewählt, weil er wegen der Holzkohleproduktion besonders stark von der Abholzung betroffen ist. Zwischen 1991 und 2015 nahm die Waldfläche im Landkreis um 37,2 % ab.

Die Entwaldung hat zu einem Verlust der Bodenbedeckung geführt, was zu Bodenerosionen, schlechter Bodenfruchtbarkeit und schlechter landwirtschaftlicher Produktivität führt.

Kurz erklärt

Durch die Abholzung von Bäumen verschwinden in Malawi schätzungsweise rund 33.000 Hektaren Wald pro Jahr.

Gemäss Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beträgt die Waldbedeckung heute nur noch 26,4% der gesamten Landfläche Malawis, im Vergleich zu 34,4 Prozent im Jahr 2010 oder 41,4 Prozent im Jahr 1990.

Das vorliegende Projekt trägt zum Ziel der malawischen Regierung bei, indem Wälder mit rund 200'000 Bäumen aufgeforstet werden, die natürliche Regeneration der Wälder gefördert wird und die Projektteilnehmenden in der Herstellung von energiesparenden Öfen ausgebildet werden.

Projekt-Übersicht
Land:Malawi
Gebiet:Traditional Authority
Kachere, Distrikt Dedza
Schwerpunkte:

Klimaschutz

Minderung von Umwelt- und Katastrophenrisiken

Partnerorganisation:Evangelical
Association of
Malawi