Jugendliche bekommen eine Ausbildung durch das Projekt.
Malawi

Ausbildung statt Armut

Malawi gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Weil es auf dem Land kaum Arbeitsstellen gibt, ziehen viele junge Männer und Frauen in die Städte. Doch dort ist die Arbeitslosigkeit hoch und die Chance, eine gute Anstellung zu finden, sehr klein. Im Projektgebiet leben 8 von 10 Kindern und Jugendlichen in Familien, die stark von Armut und Krankheit (HIV/Aids) betroffen sind. Die meisten Jugendlichen brechen die Schule vorzeitig ab, weil sie das Schulgeld nicht bezahlen können. Und viele junge Frauen werden schon im Teenageralter schwanger und schliessen deshalb die Schule nicht ab. So steht ihnen ein Leben in Armut bevor.  Um dies zu ändern, setzt das TearFund-Projekt genau hier an. 

 

Gut drei Viertel der Jugendlichen in Malawi schliessen die Sekundarschule nicht ab. Nur 35 von 100'000 (also weniger als ein Prozent) der jungen Menschen absolvieren eine Berufsschule. Das ist einer der niedrigsten Werte in Afrika. Das Projekt ermöglicht 300 Jugendlichen eine Lehre in Berufen, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt benötigt werden. Dabei lernen sie auch, wie sie ein eigenes Unternehmen führen und ihre Waren und Dienstleistungen auf dem Markt verkaufen können. Zur Ausbildung gehört auch die Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen.

Helfen Sie mit Unternehmer und Unternehmerinnen auszubilden!

Erlebt: Yanikani – Ein Businessplan bringt ersehnte Perspektive

Yanikani ist in seinen Zwanzigern und bereits Unternehmer. Er weiss, was es bedeutet, die Schule abbrechen zu müssen und keine Zukunftsperspektive mehr zu haben.

Yanikani: «Weil meine Eltern nicht genug Geld hatten, musste ich die Schule nach der vierten Klasse abbrechen. Ich war enttäuscht, denn ich lernte gern. Alle meine Freunde sind auf der Universität. Ich schämte mich, wenn sie nach Hause kamen mit neuem Wissen und Plänen und ich immer noch an dergleichen Stelle war. Durch das Projekt von WRM kam die Kehrtwende. Endlich kann ich meine Zukunft wieder aktiv gestalten. Ich habe gelernt einen Businessplan zu erstellen und weiss nun was nötig ist, um ein Unternehmen zu führen. Ich wünsche mir, dass meiner Familie so der Ausstieg aus der Armut gelingt und meine Tochter (3 J.) einmal zur Universität gehen kann.»

Projektinhalt

In Malawi sind die meisten Menschen auf dem Land selbstversorgend. Weil es ausserhalb der Landwirtschaft kaum berufliche Möglichkeiten gibt, ziehen viele junge Männer und Frauen in die Städte. Hier ist die Arbeitslosen-Rate hoch, und ohne eine Ausbildung ist es sehr schwierig, eine Stelle zu finden. Jüngste Studien zeigen, dass über 80 % der Jugendlichen in Malawi arbeitslos sind oder eine Beschäftigung suchen. Nur rund 10 % von ihnen werden eine Anstellung finden.

Das Projekt, welches mit einer lokalen Partnerorganisation durchgeführt wird, ermöglicht 300 gefährdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kaphuka eine Ausbildung in Berufen, für die es auf dem Arbeitsmarkt eine Nachfrage gibt. Dazu gehören: Metallbauer/in, Bäcker/in-Konditor/in, Schneider/in und Zimmermann/Zimmerin. Die Ausbildungen dauern vier Monate und werden in Zusammenarbeit mit der staatlichen Berufsbildungsbehörde. Die erfolgreichen Absolventen erhalten ein in Malawi anerkanntes Zertifikat. Dank einer solchen Ausbildung ist die Abwanderung in die Stadt nicht mehr nötig.

Da es in der Region nur wenig offene Stellen gibt, werden die jungen Menschen so ausgebildet, dass sie ein eigenes Geschäft aufbauen können. Zu den Ausbildungsfächern gehören deshalb auch:

  • Finanzwesen und Aufbau eines eigenen Unternehmens
  • Verkauf und Marketing (inkl. Unterstützung bei der Suche nach Abnehmer/innen für die Produkte und Abschlüsse von Verträgen mit Lieferanten und Kunden)
  • Lebens- und Sozialkompetenzen (u.a. Themen wie die Verhütung von Alkohol- und Drogenmissbrauch, sexuelle- und reproduktive Gesundheit sowie die Verhinderung von Frühehen und Teenager-Schwangerschaften)

Die Lernenden werden während ihrer Ausbildung in Spar- und Leihgruppen integriert und durch sie unterstützt. Diese sind ein wichtiger Teil des Projekts und schaffen Zugang zu Finanzdienstleistungen und ermöglichen zum Beispiel auch Mini-Darlehen für den Aufbau eines eigenen Unternehmens.  

Partnerorganisation

World Relief Malawi (WRM) ist in Malawi als Nicht-Regierungs-Organisation registriert und setzt zusammen mit lokalen Kirchen und Gemeinden seit 1989 Nothilfe- und Entwicklungsprojekte in den verschiedensten Bereichen um. World Relief Malawi wurde von World Relief Corporate, einem überkonfessionellen Hilfswerk aus den USA gegründet. World Relief Malawi steht in einer engen Zusammenarbeit mit World Relief Corporate, ist aber im operationellen Bereich weitgehend unabhängig.

WRM verfügt über langjährige Erfahrung in ganzheitlichen Entwicklungsansätzen. Staatliche Stellen und internationale Organisationen beurteilen WRM als eine kompetente und innovative Organisation. TearFund Schweiz arbeitet seit 2005 mit WRM. Die Schwerpunkte von WRM sind:

  • Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
  • Mobilisierung von Kirchen und Gemeinden für soziales Engagement
  • Spar- und Leihgruppen
  • Nachhaltige Landwirtschaft
  • HIV/AIDS-Prävention
  • Gesundheit & Ernährung
  • Gesundheit von Müttern und Kindern

Projektgebiet

Das Projekt wird in Kaphuka im Distrikt Dedza in der Zentralregion von Malawi umgesetzt, zwischen dem Malawisee und der Grenze zu Mozambik.

Hier ist die Situation besonders prekär. 78 % der Kinder leben mit ihren Familien in Armut. Die Bevölkerung wächst schnell. Es gibt kaum Arbeitsplätze und viele Menschen sind von HIV/AIDS betroffen.

Die meisten Jugendlichen brechen die Schule vorzeitig ab, weil sie das Schulgeld nicht bezahlen können. Und viele junge Frauen werden schon im Teenageralter schwanger und schliessen deshalb die Schule nicht ab.

Helfen Sie Jugendlichen in Malawi: Schon 35, 80 oder 150 Franken bewirken viel. Vielen Dank!

Projekt-Übersicht

LandMalawi
Gebiet

Kaphuka im Distrikt Dedza (Zentralregion)

Schwerpunkte

Ausbildung für Jugendliche und junge Erwachsene

Partner-
organisation

World Relief Malawi